Tief atmete Luana durch und wischte sich die Hände an ihrer Schürzte ab.
Ihr Blick hauchte über den Flur entlang, noch war niemand zu sehen und dann zurück zu dem zerbrochenen Krug vor sich. Wenn sie sich beeilte, könnte sie noch schnell zurück in die Küche eilen und dort einen neuen Krug Wein holen, der Koch stellte selten fragen, ihm war es lieber wenn man ihn in Ruhe ließ und er die Gerichte für die Herrenfamilie zubereiten konnte. Die Scherben müsste sie dann nur noch weg schmeißen und den verschütteten Wein aufwischen, bevor es irgendwer bemerkte, der es nicht bemerken sollte. Niemand müsste von ihrem kleinen Missgeschick erfahren. Wieder sah Heaven den Flur runter, ging in die Hocke und begann die Scherben in das Tuch ihrer Schürze zu sammeln. "Luana?" Erklang ihr Name vom Ende des Flurs und die angesprochene zuckte zusammen, im stillen fluchte sie auf, wies sich dann aber selber zurecht, es schickte sich nicht für eine Dame zu fluchen, selbst wenn sie dies nur im Geiste tat. Bevor sie sich über die Schulter sah, setzte sie ein Lächeln auf. "Ja?" Wollte sie wissen und sah zu dem Jungen und dem Mädchen, die um die Ecke getreten waren. "Ist nicht Zeit für eure Unterweisungen?" Wollte sie von den Kindern wissen und richtete sich langsam auf. Beide waren die Kinder des Hausen, normalerweise war um diese Zeit der Prister hier, der beide aus der Bibel unterrichtete. An sich, waren es zwei liebe Kinder, doch erzählten sie ihrem Vater alles, was sie im Haus erblickten. "Was machst du da?" Wollte John, der Erbe der Familie wissen und reckte neugierige den Kopf. "Alles in ordnung, musst ihr nicht wo anderes sein?" Machte sie sich daran, die Aufmerksamkeit der Kinder auf etwas anderes zu lenken. "Du blutest." Begann dann Marie und deutete auf Luanas Hand. Die Auditore folgte den Fingern des Kindes und sah auf ihre eigenen Hand. Wieder fluchte sie im stillen auf, als sie die feinen Blutstropfen sah, die sich ihren Weg über ihrer Fingerkuppe gesucht hatten und auf den teueren Teppich Tropfen, der über die Holzdielen des Flures gelegt worden war. Ihr Mund formte ein stummes Oh, ihren Augen huschten zurück zu den Kindern. "Keine Sorge...das ist nichts." Sprach sie hastig und drückte ihren Finger in den Stoff der Schürze. "Ich muss in die Küche." Meinte sie und eilte den Flur entlang.
"Verdammt..." schimpfte sie, kaum das sie in Küche getreten war und die Tür hinter sich zugeschlagen hatte. "Aber aber....das ziehmt sich nicht." Würde sie auch gleich vom Koch getadelt, der sich noch nicht mal die Mühe gemacht hatte den Kopf zu heben, er kannte es bereits von ihr. "Was ist jetzt wieder passiert?" Wollte der Mann von ihr wissen und rieb das Fischfile vor sich, weiter mit Kräutern ein.